Wie bereits im letzten Post erwähnt, war der Zustand der Verkleidungsteile zeimlich roh. Die Oberflächen hatten zwar einen Gel-Coat, dieser war aber an etlichen Stellen nachgebessert und hatte viele Dellen und unruhige Stellen. Dies machte eine Menge Vorarbeit notwendig, um eine glatte Oberfläche zu bekommen, damit ich dann mit den ersten Lackierarbeiten beginnen konnte. Immerhin betraf es ja einige Teile: Frontverkleidung, Tank, Seitenteile am Heck, Heckkotflügel und Kennzeichenhalter.
Zuerst hieß es: schleifen, schleifen, schleifen! Alle groben Erhebungen mussten weggeschliffen werden und soweit möglich auch rund um die Dellen, um diese zu verkleinern. Ich entschied mich, dies per Hand mit trockenem Schleifpapier der Körnung 320 zu schleifen, da vor allem die Frontverkleidung und der Tank sehr viele Kanten und Rundungen in beide Richtungen (nach außen und innen) haben und ich ohnehin keine Schleifmaschine zur Verfügung hatte. Ich ging dabei sehr vorsichtig vor, um den Gel-Coat nur anzuschliefen, keinesfalls aber durch zu schleifen. Kleiner Dellen ignorierte ich vorerst, da diese dann durch den Füller aufgefüllt werden sollten.
Da die Rally-Verkleidung auch an der Seite schmaler ist als die Original Verkleidung, waren am Tank Vertiefungen für die Befestigung der Verkleidung deutlich sichtbar und bildeten unschöne Spalten. Deshalb entschloss ich mich, diese mit Gfk-Matten und Kunstharz zu verschließen. Weiterer Mehraufwand, vor allem, die Form an den Verlauf des Tanks anzupassen und dann ebenfalls glatt zu schleifen.
Dann war es endlich soweit: die Schleifarbeiten hatten ein Ende. Vorläufig zumindest. Ich reinigte die Teile vom Schleifstaub und klebte alle Bereiche ab, die nicht lackiert werden sollten. Dies waren vor allem die Innenseite, die entweder ohnehin nicht sichtbar waren, oder an denen das Carbon/Kevlar-Laminat sichtbar sein und bleiben solle. Und gleich darauf stellte sich schon die nächste Frage: Wo sollte ich die Teile lackieren?
Ich wählte den Keller, wollte diesen samt der ganzen Einrichtung und allem darin aufbewahrten aber nicht voller Lack haben. Deshalb baute ich kurzerhand ein Lackierzelt: Ich hatte noch 3 Balken und einige Latten herumliegen. Die 3 Balken legte ich U-förmig am Boden auf und verschraubte sie an den Ecken. 4 Latten befestigte ich dann senkrecht an den Eckpunkten und aus weiteren 4 Latten bildete ich noch einen Rahmen, den ich dann mit dem oberen Ende der Latten verschraubte. Etwas wackelig war das ganze schon. Die senkrechten Latten waren doch etwas dünn. Aber es hielt. Dann tackerte ich Malerplane aus dem Baumarkt an alle Seiten des würfelförmigen Gerüsts und schon war mein Lackierzelt fertig und der Keller vor dem Lack geschützt. 2 Baustrahler sorgten noch für die Beleuchtung und 1 Möbelplatte auf 2 Holzböcken dienten als Arbeitstisch, ebenfalls mit Abdeckplane geschützt. Da ich auch keine Lackierausrüstung habe und mich nur abends und am Wochenende meinem Hobby widmen konnte, entschied ich mich nach umfangreicher Beratung im Farbengroßmarkt Obermüller für Spraydosen, sowohl für Haftgrund und Füller, als auch für Deck- und Klarlack.
Nun konnte ich mit dem Auftragen des Haftgrunds für Kunststoffteile beginnen. Ich entschied mich, mit den kleinen Teilen am Heck anzufangen: Kennzeichenhalter, Heckkotflügel und danach die seitliche Heckverkleidung. Diese hatten auch nur eine bombierte Rundung in eine Richtung. Dadurch konnte ich mich an den Lackspray und das Arbeiten damit gewöhnen. Immerhin waren es meine erster Lackierversuche und es sollte ein erfolgreiches Projekt werden. Auf den Haftgrund folgte die erste Schicht Füller und nach jeweils 5-10 Minuten Ablüftzeit noch weitere 2 Schichten Füller. Nach ca. 1 Stunde war der Füller trocken und ich konnte das lackierte Teil umlagern und mit dem nächsten Teil denselben Vorgang wiederholen. Dann kame Tank und Frontverkleidung an die Reihe und sofort zeigte sich, dass die Größe und Form der Teile eine weitere Herausforderung darstellten. Aber durch die Erfahrung mit den kleineren Teilen konnte ich auch diese bewältigen.
Danach ging es nun wieder ans Schleifen. Da der Füller die gesamte Oberfläche bedeckt hatte und nicht nur die Dellen und Vertiefungen, musste ich nun den Füller rund um die Vertiefungen wieder abschleifen, um eine einheitlich glatte Oberfläche zu erreichen. Diesmal verwendete ich Schleifpapier mit der Körnung 600 nass. Leider hatte ich den Füller nicht dick genug aufgetragen und so schliff ich an einigen Stellen den Füller durch bis zum Gel-Coat. Also musste ich wieder vorne beginnen und nochmals mehrere Schichten Füller auftragen. Und danach natürlich wieder schleifen. Abschließend schliff ich dann nochmals alles nass mit Körnung 1200.
Nun waren alle Teile fertig für's Lackieren. Mehr dazu dann im nächsten Post.
Schleifen des Gel-Coats |
Der Tank ist für's Grundieren und Füllern vorbereitet. Das rote Kunstharz vom Auffüllen der Vertiefungen ist deutlich erkennbar. |
Ein Teil der Heckverkleidung mit dem silbern schimmernden Haftgrund. |
Die Frontverkleidung nach dem ersten Füllern. Die Innenseite ist abgeklebt, da dort das Carbon/Kevlar-Laminat sichtbar bleiben soll. |
Der Feinschliff des Füllers erfolgte nass. Die vielen Kanten und Aussparungen kosteten viel Zeit. |
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